Beethoven REFLECTION
| Weimar | Bauhaus-Museum
Klenke Quartett
Helmut Schmidinger
14.00 Uhr: Listening Lab
19.30 Uhr: Konzert mit Uraufführung
Ludwig van Beethoven
Fuge aus Händels Ouvertüre zu „Solomon“
Cavatina aus Streichquartett B-Dur op. 130
Streichquartett Es-Dur op. 74 „Harfenquartett“
Helmut Schmidinger
„... einzelne Puncte ihrer Flugbahn ...“
Beinahe 17 Einträge in Beethovens Konversationshefte für Streichquartett
(Uraufführung)
Dank der Förderung der BKM konnte der Kammermusikverein Weimar e.V. erstmals einen Kompositionsauftrag vergeben. Dem AUFTAKT-Publikum ist der Österreicher Helmut Schmidinger durch die Aufführung seiner auf Mozarts Streichquartette bezogenen „Zyklen“ bereits bekannt. Mit der neuen Komposition schlägt er jetzt eine Brücke zu den Quartetten Beethovens.
Im Titelzitat richtet Friedrich Nietzsche seinen Blick auf die späten Beethovenquartette: „Um den grossen geschwungenen Bogen einer Leidenschaft wiederzugeben, fand er wirklich ein neues Mittel: er nahm einzelne Puncte ihrer Flugbahn heraus und deutete sie mit der größten Bestimmtheit an, um aus ihnen dann die ganze Linie durch den Zuhörer errathen zu lassen.“ Ein geniales Bild, findet Helmut Schmidinger, die einzelnen Werke eines Komponisten als solche „Puncte“ zu sehen, deren Flugbahn erst in der Wahrnehmung des Publikums entsteht. Sein Quartett reflektiert in „einem Rausch“ mit strukturellen bzw. atmosphärischen „Anverwandlungen“ die 16+1 („Beinahe 17“) Streichquartette des großen Meisters. Innovative Vermittlungsformate flankieren die Uraufführung: Ein online work log dokumentiert die Entstehung der Komposition. Außerdem wird das Publikum mit einem listening lab intensiv und beziehungsreich auf das Konzerterlebnis eingestimmt. Dank der Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar steht das Neue Bauhaus-Museum als Raum zur Verfügung, der ideale Voraussetzungen für kreative Hör- und Denkprozesse außerhalb etablierter Konzertroutinen schafft.