casalQUARTETT: Die Geburt des Streichquartetts
| Weimar | Jakobskirche
Georg Philipp Telemann (1681-1767)
Sonata V G-Dur (1739) aus Quatrième Livre de Quatuors
Johann Friedrich Fasch (1688-1758)
Sonate a quattro d-moll (1740)
Joseph Haydn (1732-1809)
Quartett. op. 20/2 C-Dur Hob. III:32 (1772)
Johann Sebastian Bach (1685-1750)/Wolfgang Amadé Mozart (1756-1791)
5 vierstimmige Fugen KV405 aus: Das Wohltemperierte Klavier II
Wolfgang Amadé Mozart (1756-1791)
Quartett KV 387 G-Dur (1782)
Für anderthalb Jahrhunderte galten die Instrumente des Tiroler Geigenbauers Jacobus Stainer als der Inbegriff des barocken Klangideals. Der süße, helle Klang seiner Violinen und Gamben war so gesucht, dass es 200 Jahre dauern sollte, bis der Kaufpreis einer Stainer-Geige von einer Stradivari-Violine übertroffen wurde. Während dieser Zeitspanne vollzog sich in der europäischen Musikgeschichte eine bemerkenswerte Entwicklung: die Geburt des Streichquartetts aus der Loslösung der Vierstimmigkeit vom Basso Continuo. In seinem faszinierenden Projekt „Birth of the String Quartet“ (ECHO Klassik 2010) zeichnet das casalQUARTETT die verschiedenen Entwicklungslinien nach und widmet sich im vorliegenden Konzertprogramm dem „deutschen Zweig“ dieser Genese – auf einem vollständigen Satz von Stainer-Instrumenten!
Es ist kein Zufall, dass jene Zeit, die langsam aber sicher auf die „Erfindung“ des Streichquartetts zusteuerte, mit dem Ende dreier einflussreicher Persönlicheiten der Musikgeschichte zusammenfällt: 1750 stirbt Johann Sebastian Bach in Leipzig, 1757 Johann Friedrich Fasch in Zerbst, 1767 Georg Philipp Telemann in Hamburg. Deren kompositorisches Erbe hat bedeutenden Anteil an dem aus verschiedendsten europäischen Strängen gewebtem Klang- und Formgebilde Streichquartett. Insbesondere die in Bachs Spätwerk „Die Kunst der Fuge“ vollendete Vierstimmigkeit ist ein Meilenstein auch im kammermusikalischen Sinne und hat Haydn wie auch Mozart entscheidende Impulse zur Entwicklung ihrer Streichquartettkunst gegeben.