Jascha Nemtsov & Klenke Quartett
| Ettersburg | Schloss Ettersburg, Gewehrsaal

Alexander Weprik
Drei jüdische Volkstänze
Sonate No. 2 (in einem Satz)
Arthur Lourié
Valse | Nocturne | Marche | Intermezzo | Gigue
Leo Ornstein
Klavierquintett
Die Neue Jüdische Schule ist vergleichbar mit anderen nationalen Strömungen, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts die musikalische Landschaft Europas prägten. Ihren Ursprung in Sankt Petersburg nehmend, reichte ihr Einfluss über Moskau und später Wien bis hinein nach Westeuropa. Durch die stalinistische und national-sozialistische Politik wurde ihre Entwicklung aber bereits nach drei Jahrzehnten gewaltsam abgebrochen. Es ist das Verdienst Jascha Nemtsovs, das erstaunliche Œuvre dieser Komponisten-Schule dem Vergessen entrissen zu haben.
Jascha Nemtsov wurde 1963 im sibirischen Magadan geboren, wuchs in St. Petersburg auf und lebt seit 1992 in Deutschland. Ein Schwerpunkt seiner pianistischen und musikwissenschaftlichen Arbeit liegt auf der Musik russischer und insbesondere jüdischer Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er promovierte 2004 und wurde 2007 habilitiert. Nemtsov ist Mitglied des Instituts für Jüdische Theologie an der Universität Potsdam und des Editorial Board des Milken Archive of Jewish Music, New York. Er ist Herausgeber der Schriftenreihe „Jüdische Musik. Studien und Quellen zur jüdischen Musikkultur“. 2013 wurde er als Professor für Geschichte der jüdischen Musik an die Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar berufen. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen neben dem Klenke Quartett u.a. David Geringas, Tabea Zimmermann, Kolja Blacher, Ingolf Turban, Dmitri Sitkovetsky, Chen Halevi, das Vogler Quartett und das Atrium Quartett. Bis jetzt nahm Jascha Nemtsov insgesamt beinahe vierzig CDs mit zahlreichen Weltersteinspielungen auf.