Kolja Lessing & Klenke Quartett
| Weimar | Festsaal im Goethe-Nationalmuseum
Schirmherr: Staffan Carlsson, Botschafter Schwedens in Berlin
Wolfgang Amadé Mozart
Divertimento für Streichquartett KV 136
Philipp Jarnach
„Musik zum Gedächtnis der Einsamen“
Joseph Haydn
Klaviersonate As-Dur Hob XVI: 46
Werner Wolf Glaser
Klavierquintett Nr. 3 (deutsche Erstaufführung)
Ein Konzert – drei Künstlerfreundschaften: Dass Haydn und Mozart eine solche pflegten, wissen wir aus vielen biografischen Details. In Wien spielten sie gemeinsam Streichquartett, wobei der Ältere die Primgeige übernahm und der Jüngere die Bratsche bevorzugte. In gegenseitiger Wertschätzung des musikalischen Werks beflügelten sie sich zu kompositorischen Höchstleistungen und hinterließen uns einen unvergleichlichen Kammermusikschatz.
Weniger bekannt ist eine Künstlerfreundschaft des 20. Jahrhunderts, die Philipp Jarnach (1892-1982) und Werner Wolf Glaser (1913-2006) verband. Der begnadete Pianist Jarnach gehört in den 1920er Jahren zu den führenden Komponisten moderner Musik; sein Name wird in einer Reihe mit denen von Strawinsky, Schönberg, Bartók und Hindemith genannt. Später ist der Komponist nahezu vergessen gegenüber dem Pädagogen, der in Köln Generationen von Komponisten ausbildet und die Hamburger Musikhochschule als deren erster Direktor aufbaut. Glaser, Jarnachs Schüler in Köln, muss Deutschland aufgrund seiner jüdischen Herkunft verlassen und findet nach der Flucht über Frankreich und Dänemark schließlich in Schweden eine neue Heimat. Hier wird er zum hochangesehenen Pädagogen und Musiktherapeuten und hinterläßt 560 Werke, darunter 13 Sinfonien, 14 Streichquartette und sechs Opern.
Dem Weimarer Konzertpublikum bestens bekannt ist die Künstlerfreundschaft zwischen Kolja Lessing und dem Klenke Quartett, die in diesem Konzert mit der Musik von Haydn, Mozart, Jarnach und Glaser eine neue Vertiefung erfährt. Anlässlich des 100. Geburtstags von Werner Wolf Glaser werden die fünf Musiker im April 2013 in einem Portraitkonzert des WDR zu hören sein.